Die Methoden des Stillen Qigong kommen fast ganz ohne äußerlich sichtbare Bewegung aus. In einigen Übungen leiten wir mit Hilfe unserer Gedankenkraft und Aufmerksamkeit (Yi) das Qi im Körper entlang bestimmter Meridiane, zu bestimmten Organen oder zu Energiezentren im Körper. Hierzu gehören Übungen wie der „Kleine Himmelskreislauf“. In anderen Übungen verweilen wir mit unserer Achtsamkeit an bestimmten Orten im Körper, absichtslos und ruhig, bis sich, aus der tiefsten Stille heraus, die Energie in diesen Bereichen zu bewegen beginnt. Diese kann sich z.B. als Pulsieren, als Wärmegefühl oder angenehme Kühle bemerkbar machen. So können Energieblockaden aufgelöst werden und unsere Selbstheilungskräfte beginnen zu wirken.

Diese inneren Übungen (Neigong) haben mindesten drei verschiedene Wurzeln:

  • Die alten schamanischen Traditionen, auch aus dem tibetischen Raum
  • Die buddhistische Tradition, hierzu gehören auch die Übungen, die mit Mudras (rituelle Gesten) und Mantras (symbolische Laute) arbeiten
  • Die daoistische Tradition, die besonderen Wert legt auf das Eintreten in einen tiefen Zustand der Stille und Absichtslosigkeit aus dem heraus eine Transformation auf körperlicher, geistiger und seelischer Ebene initiiert werden kann. Auch die Übungen der Inneren Alchemie gehören hierher.

Die Übungen des Stillen Qigong können unser Herz öffnen für eine Verbindung mit dem kosmischen Qi, um, wie die Daoisten es ausdrücken würden, wieder eins zu werden mit dem großen Dao.

Buchempfehlung: „Das Stille Qigong nach Meister Zhi-Chang Li“ von Ulli Olvedi